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AMORC Magazin 04|2015

19 "Tarot, Schlüssel zu allen heiligen Schriften des Altertums." Wachstum und Aufbau der Pflanzenwelt das Werk der auf der unterbewussten Ebene tätigen kosmischen Energie. Die Kaiserin ist die, die gibt. Sie ist die Herr- scherin des Lebens, Mutter Natur. Als Schöp- ferische Vorstellungskraft gebiert sie zahllose neue Gedanken und Schöpfungen. Die Fülle ihrer Ideen wird durch die Vermehrung der ursprünglichen Saat in den Weizenähren zu ihren Füßen symbolisiert. Sie ist die kosmi- sche Jungfrau, das Unterbewusstsein, die vom Oberbewusstsein befruchtet wurde und nun Mutter geworden ist, ihren Kindern als Fülle neuer Ideen das Leben schenkt, sie beschützt und ernährt. Aus Isis, der jungfräu- lich empfangenden Hohepriesterin, wurde Hathor, die Fruchtbare, die Kaiserin. DER KAISER Der Kaiser ist unverkennbar der Gemahl der Kaiserin. Er ist seinem Wesen nach mit dem Magier identisch, der nach seiner Verbindung mit der Hohepriesterin diese in die Kaiserin verwandelt und sie zur Mutter seiner Kinder gemacht hat. Nun übt er als Kraft der Ver- nunft Kontrolle über seine Kinder aus, über die Produkte der schöpferischen Vorstellungs- kraft. Er beobachtet von oben den Strom des Unterbewusstseins, des Unbewussten, der dem Gewand der Hohepriesterin entströmt und den Garten der Kaiserin bewässert. Er ordnet die Schöpferische Vorstellungskraft der Kaiserin und wählt die guten und brauch- baren Dinge aus. Der Kaiser, die Einsicht oder Übersicht, ver- körpert die Kraft der höheren Vernunft. Er ist die organisierende, schlussfolgernde und lenkende Kraft aller Dinge, die ins Leben geru- fen werden. Er ist das objektiv-beobachtende Bewusstsein. Er umfasst sowohl Autorität als auch Vaterschaft und symbolisiert beim Menschen die Fähigkeit zu Urteilskraft, Beweisführung und Schlussfolgerung. Aus seiner Körperhaltung ergibt sich, dass die von ihm geschaffene Ordnung auf einer höheren Ordnung beruht. Sein Oberkörper bildet ein Dreieck, seine Beinhaltung entspricht einem Kreuz und verweist so auf die Vier. So thront die göttliche Trinität über der kosmischen Vier. Die schroffen Höhen kontrastieren zum Tal der Kaiserin und verdeutlichen die sterilen Kräfte der Aufsicht und Ordnung – Rot, Mars. Und doch liefert die Erosion der unfrucht- baren Berge das Erdreich für den Garten der Kaiserin. Das Orange ist die Farbe der Sonne; sie selbst ist unsichtbar und scheint doch über dem Geschehen. Letztendlich versetzt der Kaiser als der Große Baumeister des Universums alles in Ordnung. Er ist der Herrscher über den Tarot und das Leben; er empfängt, bewahrt und gibt weiter. DER HIEROPHANT Dieser Schlüssel stellt des Menschen Inneres Selbst dar, das sich durch die Kraft der Intuition bemerkbar macht. Die Intuition fügt den durch den Verstand er- kannten Dingen nun ganz neue, aus dem kosmischen Bereich stammende Bilder und Ideen hinzu. Die Intuition ist die zarte, leise innere Stimme, die der Mensch lernen muss zu hören. Intuitionen sind Äußerungen unseres Inneren Selbst, durch das wir mit der ewigen Weisheit in uns in Verbindung stehen. Entsprechend steht die Bedeutung des Hierophanten für die Intuition, inneres Hören und die Weissagungen des Inneren Meisters. Die beiden knienden Priester, die auf- merksam zuhören, symbolisieren unseren Verstand, dargestellt durch die Lilien des Gewandes, und unser Gefühl, die Rosen des Gewandes. Verstand und Gefühl unterwerfen sich der Intuition und prüfen genau, was sie ihnen zu sagen hat. Intuition ist Eingebung, ist unmittelbares, ganzheit- liches Erfassen einer inneren Wahrheit, eine unmittelbare Gewissheit. Sie ist das Bindeglied zwischen der oberen und der unteren Welt. Daher zeigt diese Karte auch die hebräische Letter Vav, den Nagel als ver- bindendes Element zwischen zwei Welten. Das Wissen über den höheren Aspekt der Realität kommt zu uns durch den tonlosen Klang der inneren Stimme.

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