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AMORC Magazin 04|2015

33 UNVERBLÜMT Die Menschheit erscheint heute verwirrt und fassungslos. Sie sieht sich mit einer globalen, noch nie dagewesenen Existenzkrise konfrontiert, und zwar auf allen Gebieten menschlicher Aktivität. Alles wird diskutiert und in Frage gestellt. Die gegenwärtige Periode der Umwälzungen bereitet den Übergang vom Fische- Zeitalter in das Zeitalter des Wassermanns vor. Etwas anderes – etwas Neues – muss jetzt an der Schwelle in das neue Zeitalter unbedingt kommen. DER TIERKREIS UND DIE ENTFALTUNG DES LEBENS Sprachforscher führen das Wort Zodiak für den Tierkreis auf die griechische Wurzel ‘zodion‘ zurück, was Tierfigur bedeutet. Näher liegt allerdings die Deutung über den griechischen Stammbe- griff ‘zeo diakonos‘, der so viel heißt wie ‘was dem Leben dient‘. Nach der Auffassung der esoterischen Astrologie beinhaltet der Zodiak nicht nur die Menschheitsgeschichte der Vergangenheit und der Zukunft, sondern darüber hinaus den Lebensplan der ganzheitlichen Entwicklung der Individuen. Beginnend mit dem Tierkreiszeichen der Jungfrau als dem Symbol für Reinheit wird der Kreis eines Tages mit der Waage geschlossen, dem Symbol für errungene Ausgeglichenheit und End-Gericht – richten im Sinne von aufrichten, richtig machen, heil machen… Man glaubte längere Zeit, dass die altägyptischen Tierkreiszeichen aus der Zeit des Baus der großen Pyramiden stammen, so etwa der sich heute im Louvre befindende Tierkreis von Dendera. Doch dann wurde klar, dass der Ursprung nördlicher gelegen sein muss und zwar auf Grund der eingezeichneten Sterne, die erst ab einer nördlichen Breite von 50 Grad sichtbar sind. Dies schloss Ägypten als Quelle aus, ebenso Indien und Chaldäa. Hingegen passte als Ursprung in verblüffender Weise das legendäre im Atlantischen Ozean versunkene Atlantis. DIE GESCHICHTE DER MENSCHHEIT NACH DEM ZODIAK Nach der esoterischen Überlieferung wurde Adam im Monat Tisri erschaffen, d.h. im September, zu der Zeit, als die Sonne ins Tierkreiszeichen der Jungfrau trat. Die Zeitrechnung nach dem Tierkreis begann also am 21. September des Jahres 12.960 vor Christi Geburt, d.h. mit Beginn des Jungfrau-Zeitalters. Eine Art Geschichtsschreibung des Menschen ist allerdings erst ab dem Zeitalter des Stiers bekannt. Was in der Menschheitsgeschichte entwicklungsmäßig vorher geschah, liegt hinter einem Schleier verborgen. Zwischen dem Zeitalter der Jungfrau und dem des Stiers liegen 8.640 Jahre; diese Periode wird Proto- oder Vor- Geschichte genannt. Im Verlauf der Vorgeschichte erreichte der Mensch einen Punkt seiner Entwicklung, an dem es ihn von innen her drängt, höheren Regungen und Gefühlen aus dem Grund sei- ner Seele Ausdruck zu verleihen. Der Mensch errichtete Menhire und schuf Dolmen. Er begann zu opfern und praktizierte seine ersten magischen Riten in den Höhlen-Tempeln der Vergangenheit. DAS STIER-ZEITALTER Dieses Zeitalter dauerte von 4.320 bis 2.160 vor unserer Zeitrech- nung. In dieser Epoche finden wir in Ägypten, auf Kreta, in Chaldäa und in Assyrien Religionen mit einem Stier als göttlichem Symbol. Die Kultur des versunkenen Atlantis spiegelt sich in Darstellungen des atlantischen Gottes Poseidon in Verschmelzung mit einem heiligen Stier wider. Aus der Ilias und der Odyssee geht hervor, dass man diesen Gott durch das Opfer von schwarzen Stieren ehrte. Laut Platons Kritias opferten die Könige von Atlantis zu bestimmten Zeiten einen Stier und reinigten sich in dessen Blut. Nicht nur Poseidon wurde Stier genannt, auch in Hymnen des alten Christentums stoßen wir auf den Begriff ‘Christus taurus‘. Die Königspriester von Atlantis tranken das Opferblut des Stiers aus goldenen Kelchen und der Priester der Gegenwart trinkt Christi Blut in Form von Wein als Symbol der Opferung und Reinigung. Der Ochse Apis im alten Ägypten war in Wirklichkeit ein Stier. Als Symbol für Ra stellte er den Gott des Lichtes dar, die schöp- ferische Lebenskraft. Die heiligen Schriften der Perser berichten von Gebeten an einen heiligen Stier, der dem Menschen das Sein verliehen hatte. Aus Babylonien stammen Darstellungen eines Stier-Gottes, einem Stier mit Menschengesicht. Darstellungen von heiligen Stieren kennt man auch aus Höhlen in Spanien und Süd-West-Frankreich. Doch mit dem Jahre 2.160 v.Chr. ging dieses Zeitalter zu Ende. Die Sonne trat jetzt ins Tierkreiszeichen des Widders. Unweigerlich kam es zu einer tiefgreifenden Änderung im Be- wusstsein des Menschen, die sich in dessen geistigen Tätigkeiten, der Kultur und Religion zum Ausdruck brachte. Das alte Konzept NACHGEDACHT Kein Zweifel, wir stehen an einem dramatischen Wendepunkt der Menschheits- geschichte. Wir bekommen bereits die Geburtswehen eines neuen Zeitalters zu spüren; diese bilden den notwendigen Übergang für die Reintegration des Menschen in die Kosmische Ordnung. Die Geschichte der Menschheit scheint eine Gesetzmäßigkeit aufzuzeigen, nach der jedes Mal, wenn die Sonne in ein neues Tierkreiszeichen tritt, dieser Wechsel zu tiefgreifenden Umwandlungen auf sozialem, religiösem und geistigem Gebiet geführt hat, und dass die eingetretenen Veränderungen einen bestimmten Symbolgehalt des jeweiligen neuen Tierkreiszeichens widerspiegeln.

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