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AMORC Magazin 04|2015

35 Religionsstifter steht in enger Verbindung zum Zeichen der Fische. Im Griechischen liefert das Wort Ichthys, d.h. Fisch die Anfangs- Buchstaben der Wörter: Iesous Christos Theou Yios Soter, Jesus Christus Gottes Sohn Heiland. Die Frühchristen zeichneten einen Fisch, um sich als solche zu er- kennen zu geben. Tertuilian, Augustinus und Hieronymus verwenden den Begriff Fisch, um damit Christus zu bezeichnen. Darstellungen von rituellen Mahlzeiten der Urchristen in den Katakomben zeigen fast immer auf dem gedeckten Tisch eine Platte, auf der ein Fisch liegt. Andere Gemälde zeigen Personen, die einem Fisch huldigen, der auf einem Altar liegt. Ein das Abendmahl darstellendes Mosaik von Apollinaris zeigt Christus mit seinen Jüngern um eine Platte versammelt, auf der zwei Fische liegen, eine Darstellung, die direkt auf das Symbol der Fische im Zodiak verweist. Die Wappenkunst des Mittelalters hat die bildliche Darstellung des Hechtes immer mit Christus verknüpft; die lateinische Bezeichnung für Hecht, Lucius, bedeutet Licht. Bei den Urchristen erscheint der Christus-Fisch als Delphin, ein legendäres Wesen aus der Mythologie als Retter von Schiffbrü- chigen in Analogie zu Christus als dem Erlöser der Menschen. In den Katakomben findet man Darstellungen vom Delphin, der einen Neptun‘schen Dreizack umschlingt, eine symbolische Darstellung des Christus am Kreuz. In christlichen Basiliken stößt man hin und wieder auf zwei Delphine in Verbindung mit dem Dreizack, was uns wiederum auf das Fische-Symbol des Zodiak zurückführt. Die Verbindung des Delphins mit dem Dreizack, Attribut von Poseidon, dem Gott der Atlanter, weist auf eine Beziehung hin, die zwischen Atlantis und Christus besteht, denn das Christentum wurzelt bereits in der ursprünglichen Tradition der Atlanter. Aber das Zeitalter der Fische neigt sich bereits langsam seinem Ende zu, leicht zu erkennen an den Problemen und Wirrnissen unserer Zeit. Im Jahre 2.160 wird die Sonne in ein neues Tierkreiszeichen eintreten, in das des Wassermanns. DAS WASSERMANN-ZEITALTER Dieses neue sich anbahnende Zeitalter wird von 2.160 bis 4.320 dauern. Die astrologische Darstellung dieses Tierkreiszeichens zeigt zwei parallel verlaufende Wellenlinien. Als Hieroglyphe symbolisieren diese beiden Wellenlinien die Gewässer Ägyptens und Mexikos – mit Atlantis dazwischen. In Mexiko stand dieses Zeichen symbolisch für ‘Atl‘ in der Bedeutung von Wasser. ‘Atl‘ ist die Wurzel von Atlantis, was auf den Ursprung dieser Bezeichnung hinweist. Auf Himmelskarten wird der Wassermann als Jüngling dargestellt, der im Begriff ist, ein Gefäß auszugießen, dessen Fluten sich im Himmelszelt ausbreiten. Er trägt die phrygische Mütze, die Kopf- bedeckung der Eingeweihten. Der Name dieses Jünglings lautet Ganymed. Sein Name verweist auf die griechische Mythologie, doch steckt in der Legende von Ganymed weit mehr als eine einfache Geschichte, mehr als nur ein Geschehen innerhalb der Götterwelt um Zeus als den Herrscher des Olymps. Jeder Mythos verweist auf das Höhere, und so werfen wir einen Blick auf den symbolischen Gehalt der Geschichte Ganymeds, um zu erahnen, was auf uns zukommen kann. Zeus ist seit geraumer Zeit unzufrieden mit den Diensten von Hebe, deren Aufgabe darin besteht, den Göttern die Speise zu reichen. Diese Götterspeise besteht aus einem Likör, dessen Eigenschaften darin liegen, Wissen und Unsterblichkeit zu vermitteln. Zwar zeichnet sich Hebe als Göttin der Jugend durch Schönheit aus, doch entdeckt Zeus auf der Insel Kreta einen Jüngling, der einen unwiderstehlichen Zauber ausstrahlt, Ganymed. Als Zeus ihn erblickt, fasst er den Entschluss, sich in einen mächtigen Adler zu verwandeln, um diesen Jüngling zu entführen. Er trägt ihn durch die Lüfte, führt ihn zum Sitz der Götter und setzt ihn als himmlischen Mundschenk ein. In Dantes ‘Göttlicher Komödie‘ finden wir eine Parallele zu dieser Legende. Dante sieht im Traum einen Adler, der ihn entführt und bis zur Feuer-Sphäre trägt, wo er zu brennen scheint. Von Vergil erfährt er dann, dass er von Luzië (d.h. Lux, Licht) selber an diesen Ort gebracht worden war, um die Feuerprobe zu bestehen – die erste Initiation... Der Adler ist das Symbol von Johannes, dem Patron der Initiierten. Im Lukas-Evangeliums spricht Jesus zu Petrus und Johannes: „Gehet hin, bereitet uns das Osterlamm, auf dass wir’s essen. Sie aber sprachen zu ihm: Wo willst du, dass wir’s bereiten? Er sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr hineinkommt in die Stadt, wird euch ein Mensch begegnen, der trägt einen Wasserkrug; folget ihm nach in das Haus, da er hineingeht.“ Beim Träger des Wasserkru- ges handelt es sich um Ganymed; das Haus, das er betritt, ist das Tierkreiszeichen des Wassermanns. Hierzu schreibt Louis Claude de Saint-Martin in seinem Werk ‘Le nouvel homme‘: „Wer ist dieser Mensch mit dem Wasserkrug? Es ist der Vor- läufer der heiligen Allianz, welche sich erst vollziehen kann, wenn die vollkommene Reinigung vollzogen sein wird; d.h. nachdem alle schweren Prüfungen bestanden sein werden, denen die heutige Welt ausgeliefert ist.“ Der Name Ganymed stammt vom griechischen ‘ganos medomai‘. ‘Medomai‘ heißt ‘Sorge tragen‘ aber auch ‘lenken‘. So ist Ganymed der Lenker von Gani. Gani steht für Agni, sprich das feurige, erhobe- ne Bewusstsein. Ganymed ist also der Bewusstseins-Lenker. Am Tempel zu Delphi steht die Inschrift: meden agan – nicht zu viel, d.h. Mäßigkeit. Die Wortverwandtschaft mit ganymed ist augenfällig. Medenagan drückt die Ausgeglichenheit aus, das gerechte Maß, das die Menschheit in allen Dingen im Zeitalter Ganymeds wiederfinden wird. Die Menschheit wird auch die Lebensfreude wiederfinden, denn ganos medomai enthält auch die Aussage ‘der Bringer von Freude‘; ganos bedeutet Freude, Lust, Fröhlichkeit, aber auch hell, leuchtend. Das Gefäß oder die Vase, welche Ganymed in den Händen hält, entspricht symbolisch dem Gral von Johannes, und das Blut Christi in diesem Gral symbolisiert ‘Erkenntnis und Liebe‘. Wenn Ganymed den Inhalt seines himmlischen Gefäßes über die Welt ergießt, dann bedeutet dies, dass das Wissen um esoterische Erkenntnisse unter den Menschen während des Wassermann-Zeitalters größere Verbrei- tung erfahren wird. Die Vase Ganymeds ist auch eine Entsprechung für das Herz. Aus ägyptischen Hieroglyphen wissen wir, dass das Herz in Form einer Vase dargestellt wird. Auf der Waage des letzten Gerichtes figuriert eine kleine Vase, welche das Herz des Verstor- benen symbolisiert. Bei den Ägyptern und auch bei den Hebräern galt das Herz als Sitz der Gedanken. Wenn Ganymed im Wassermann-Zeitalter, das jetzt noch vor der Tür steht, seine Herzens-Vase über der Menschheit ausschütten wird, dann bedeutet dies eine himmlische Hilfestellung, die den Menschen unterstützen wird, wieder auf den Weg der Erkenntnis und der Liebe zu gelangen und das verlorene Licht wieder zu erlangen. NACHGEDACHT

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