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AMORC Magazin 04|2015

38 das Unterbewusstsein entsprechend an. Der Magier, das Oberbewusstsein befruchtet die Hohepriesterin, das Unterbewusstsein mit seiner Idee, so dass eine Frucht entstehen kann, die Kaiserin… Die auf der Karte dargestellten Rosen sind veredelt und rot, sie symbolisieren das ge- reinigte Verlangen und verweisen auf ein liebendes Handeln. Die Rose, eine Blume mit fünf Blütenblättern, verweist auf die Fünf als Zahl des irdischen Menschen, der in der Welt von Assia lebt, der Welt des Tuns, in der wohlwollendes und liebevolles Handeln gefragt sind. Die weißen Lilien stehen für Reinheit und Weisheit, sowie für die kosmi- schen Gesetze und Prinzipien, durch die das Universum erhalten wird. Lilien haben sechs Blütenblätter und verweisen so auf die Kos- mische Ordnung. Rote Rosen und weiße Lilien – im unteren Garten in Reinheit und mit Weisheit in kosmischer Verbundenheit aktiv handeln, ein Motiv das auch durch den roten Übermantel und das weiße Unterkleid des Magiers zum Ausdruck kommt. Der erhobene Stab des Magiers ist ein Symbol für seine Fähigkeit, die natürlichen Kräfte, mit denen er arbeitet, zu lenken; gemäß dem hermetischen Grundsatz: "Wie oben, so unten". Entsprechend steht der Magier als Mittler zwischen dem oberen und dem unteren Garten. Der untere Garten steht auch für das Unterbewusstsein, das durch aufmerksame Handlungen des Selbst- bewusstseins, des Magiers kultiviert wird. Die linke Hand des Magiers zeigt auf die Erde in einer Geste der Konzentration; die geschlossenen Augen des Magiers deuten auf eine verinnerlichte Konzentration. Der Tisch verweist in seiner rechteckigen Form auf einen Pfad, den Weg der Entwicklung und bildet das Feld der Aufmerksamkeit, die Werkbank des Magiers. Die braune Farbe steht für die ungereinigte Erde, die Welt des Tuns, in der sich die Handlungen des Magiers vollziehen. Auf seinem Pfad der Entwicklung stehen dem Magier seine vier Werkzeuge zur Verfügung, dargestellt als Kelch, Stab, Schwert und Münze. Sie repräsentieren Wasser, Feuer, Luft und Erde – Wissen, Wollen, Wagen, Schweigen. DER KELCH – WASSER – WISSEN Wissen bedeutet nicht das Anhäufen von Zahlen und Fakten, das wäre reine Infor- mation. Dies alleine wird dem Schüler bei seinem Aufstieg nicht helfen. Vielmehr wird das Wissen durch Anwendung verleben- digt – Wasser – Leben. Nur die praktische Umsetzung führt zu eigenen, persönlichen Erfahrungen und zu einer harmonischen Entfaltung. Nur durch Anwendung des Ge- lernten kann wahres Wissen entstehen. Dies führt zu Verstehen und letztlich Weisheit. So entspricht die Weisheit der okkulten Kardinaltugend des Wissens, das heißt dem Erlangen von wahrer Selbsterkenntnis und Einsicht in das Wesen aller Dinge. DER STAB – FEUER – WOLLEN Beim Wollen handelt es sich um ein ge- reinigtes Verlangen und weniger um eine äußere Kraft, die vermeintlich alle Hinder- nisse überwinden kann. Man könnte von der verbindenden Kraft der Liebe sprechen; auch die Hingabe entspricht in diesem Sinne der okkulten Kardinaltugend des Wollens. Das wesentliche Ziel ist die bewusste Verbin- dung mit dem Höheren Selbst als unserem direkten Verbindungsglied zur göttlichen Urquelle. Damit allerdings auch der äußere sterbliche Teil unseres Wesens als ein ge- eigneter Empfänger der höheren Einflüsse wirken kann, gilt es diesen Teil unseres Wesens zu reinigen und ein gereinigtes Verlangen zu entwickeln, um dem Höheren zu dienen. Der etwas altertümliche Begriff von der „Reinigung unserer Sünden“ zeigt in Richtung der erforderlichen Reinigung und ethisch-moralischen Charakterschulung. Nur wenn der veredelte Charakter auch im alltäg- lichen Leben zum Ausdruck gelangt, kann von einem gereinigten Verlangen gespro- chen werden, dem „magischen Wollen“, um als Agent des Schöpfers zu dienen. DAS SCHWERT – LUFT – WAGEN Die okkulte Kardinaltugend des Wagens entspricht der Fähigkeit, den magischen Willen durch Anwendung des Wissens zur Tat werden zu lassen. Sobald wir den Schritt zur Tat wagen, werden mit Sicher- heit Hindernisse auftauchen. Da einem mit der Tat auch die entsprechende Kraft zur Durchführung derselben zufließt, gilt es, Hindernisse nicht mit dem äußeren Willen zu überwinden, sondern durch Introspektion und Abstimmung auf unser Höheres Selbst daran zu reifen – ein Vorgang, der einem häufig als Prüfung erscheint. Der Mensch spiegelt seine eigene Umwelt wider, und die Umwelt wiederum ist jene Grundlage, auf der sich der Mensch zum Ausdruck bringt. Eines bedingt das andere. Betrachten wir die Welt als Spiegel, um noch nicht als in uns liegend erkannte Anteile unserer Per- sönlichkeit anzunehmen und zu integrieren. Die scheinbaren Widerstände verhelfen uns zu unserer Stärke und unterstützen die Erneuerung, wie auch Unreines verwandelt wird, um den Prozess im alchymistischen Schmelzofen am Laufen zu halten. DIE MÜNZE – ERDE – SCHWEIGEN Die vierte okkulte Kardinaltugend des Schweigens entspricht der Verwirklichung dieser drei Prinzipien in der materiellen Welt. Das Schweigen ist vermutlich das am we- nigsten verstandene der "vier magischen Werkzeuge". Manche verstehen sie als An- weisung, niemals ein Wort über eigene Er- fahrungen auf spirituellen Weg zu verlieren. Doch so ist das nicht gemeint, auch wenn magische oder spirituelle Erfahrungen von einer äußerst intimen und persönlichen Na- tur sind. Das Wahren unseres Schweigens bewahrt uns davor, unser Ego aufzublasen UNVERBLÜMT

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