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AMORC Magazin 04|2015

42 PASST DOCH Die Mehrzahl aller Prophezeiungen – heuti- ger und vergangener – haben der Mensch- heit negative und dramatische Ereignisse vorausgesagt. Die sogenannte Krise, mit der wir seit einigen Jahren konfrontiert sind, scheint dies zu bestätigen und be- wirkt eine Zunahme von Befürchtungen und Ängsten, die leicht zu nähren sind und für eine Vielzahl von Zwecken ausgenutzt werden. Die Rosenkreuzer hingegen waren schon immer der Ansicht, dass derartige Prophezeiungen nicht wörtlich genommen werden sollten, und dass vielen von ihnen im besten Falle eine symbolische oder al- legorische Bedeutung zukommt. Was auch immer über Prophezeiungen gesagt werden kann, die Zukunft der Welt wird jene sein, die die Menschen aus ihr machen, indivi- duell und kollektiv. Die Zukunft der Welt entwickelt sich über den freien Willen der Menschen und ihre kurz- und mittelfristi- gen Entscheidungen. Wir glauben, dass die Menschen alle erforderlichen physischen, mentalen, psychischen und spirituellen Vo- raussetzungen für eine positive Zukunft in sich tragen, die es ohne Unterschied allen ermöglicht, ein glückliches und erfülltes Leben zu führen. Die angesprochenen negativen Prophezeiungen dienen meist nur der zusätzlich von den Medien unterstützten Manipulation und tragen dazu bei, Zweifel und Verwirrung zu säen und Ängste zu schüren in Erwartung des Schlimmsten, dem stets bevorste- henden Weltuntergang. Heißt das, dass alle Prophezeiungen der Vergangenheit lediglich phantastische Hirngespinste waren, und dass all jene für die Zukunft völlig unbegründet sind? Nein, denn in der Tat sind einige Prophezeiungen in Erfüllung gegangen. Unter den bekannteren sind die über die Geburten von Moses, Jesus und anderen Avataren, den Untergang der ägyptischen, griechischen und römischen Kultur, den Beginn des Ersten und Zweiten Weltkriegs, die sozio-kulturellen Revolutionen der 1960er Jahre und die Entstehung der Europäischen Gemein- schaft. In den meisten Fällen ging es um Ereignisse, die mehr oder weniger tief die Entwicklung der Moral, der Geisteshaltung und des Gewissens beeinflusst haben. Es wäre daher völlig falsch, zu glauben, dass Prophezeiungen von unvermeidlicher Natur sind. Prophezeiungen mit einer negativen Aussage dienten eher als Warnung oder Mahnung zur Vorsicht und das Voraus- gesagte hätte vermieden werden können, wenn die Menschen entsprechend gehandelt hätten. Auf welchem Prinzip beruhen also Prophezeiungen? Ob wir diesen Gedanken annehmen können oder nicht, das Universum lässt sich nicht auf eine Gruppe von Sternen, Planeten und an- deren Himmelskörpern in einem unendlichen Raum reduzieren; es ist mit Bewusstsein ausgestattet, das die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft umfasst, und zwar von allem, was seine Existenz und Entwicklung ausmacht. Auch ist es mög- lich, sich mit diesem universellen Bewusstsein abzustimmen und in Einklang zu gelangen und Eindrücke von der Zukunft der Menschheit zu erhalten, sofern man weiß, wie man dabei vorzugehen hat. Allerdings werden derartige Eindrücke erst mit dem Zeitpunkt der Erfüllung prophetisch. Dies deshalb, da alle Prophezeiungen, einschließlich derer mit positiver Aussage, eben nicht unabwendbaren Ereignissen entsprechen und nicht die Leugnung des Freien Willen des Menschen bedeuten. Unabhängig von den durch die Harmonisierung mit dem univer- sellen Bewusstsein gewonnenen Prophezeiungen ist der Mensch in der Lage, die Zukunft durch warnende Träume insgeheim und in aller Stille vorauszusehen oder auch durch logisches Denken vorwegzunehmen und durch Imagination intuitiv zu erahnen. Tatsächlich war es die Kombination dieser Möglichkeiten, die es bestimmten großen Visionären der Vergangenheit ermöglichte, der Menschheit die Zukunft in verschiedenen Bereichen vor- auszusagen. Erinnern wir uns daran, dass Leonardo da Vinci an Projekten arbeitete, die ihrer Zeit weit voraus waren. Jules Verne hatte kommen sehen, dass Menschen Reisen in den Weltraum und auf den Grund der Ozeane unternehmen würden. Es besteht

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