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AMORC Magazin 04|2015

44 PASST DOCH alltägliches Wohlbefinden benötigt. Jeder wird verstanden ha- ben, dass das Glück, nach dem er strebt, in innerem Reichtum begründet liegt. Statt außen nach materiellen Besitztümern zu streben, wird man sich auf die Suche nach Weisheit konzent- rieren. EINE UNIVERSELLE ETHIK Nachdem die Moral über Jahrhunderte hinweg mit der Religion und den ihr eigenen Dogmen verknüpft war und schließlich auf Ablehnung stieß, wird sie in Form eines ethischen Ver- haltenskodex zurückkehren, der überall auf der Welt freiwillig angenommen und praktisch umgesetzt wird. Gegründet auf der Achtung vor sich selbst, gegenüber anderen und der Natur, wird sie aus jedem Individuum einen guten Gefährten machen, für sich selbst und für andere. Indem sie den Pflichten eines jeden Bürgers ebenso große Bedeutung beimisst wie den ihm vom Staat zugesicherten Rechten, wird diese universelle Ethik den sozialen Frieden sowie ein harmonisches Miteinander begüns- tigen. Die Menschen werden sich bemühen, das Beste ihrer selbst im eigenen und im Interesse aller zum Ausdruck bringen, so dass Spaltung, Ausschluss und Konkurrenzkampf endgültig von Einheit, Zusammenarbeit und Teilen abgelöst werden. WELTBÜRGERSCHAFT Als Folge ethnischer und kultureller Vermischung und internatio- nalem Austausch wird das kollektive Bewusstsein schließlich das individuelle Bewusstsein erneuern und ablösen. Nunmehr wer- den die Menschen wirklich beginnen, wie Weltbürger zu denken und sich entsprechend verhalten. Das Problem des Rassismus wird nicht mehr auftreten, ebenso wenig wie dasjenige des Nationalismus, da alle Menschen die Tatsache akzeptiert haben, dass sie einer gemeinsamen Einheit angehören, nämlich dem Menschengeschlecht oder schlicht der Menschheit. Mehr noch, sie werden sich vollkommen bewusst sein, dass sie verwandte Seelen sind, die derselben geistigen Quelle entstammen, der Universal-Seele. Das Wort "Bruderschaft" wird damit seine wah- re Bedeutung erlangen, so dass die Menschheit der lebendige Ausdruck von Einheit durch Vielfalt sein wird. EINE GEMEINSAME SPRACHE Über die Ländergrenzen hinweg werden alle Menschen dieselbe Sprache sprechen. Dies wird keine der gegenwärtig existie- renden Sprachen sein. Ähnlich dem Esperanto, wird diese künftige Universal-Sprache eine vom Menschen geschaffene sein und den Wunsch nach Einheit ausdrücken, der zwischen den Nationen und den Individuen vorherrschen wird. Als ei- nes der Grundelemente gegenseitigen Verständnisses wird sie eher eine Sprache der Seele als des Körpers sein und den Austausch zwischen allen begünstigen, unabhängig von ihrer Nationalität. In ihrer schriftlichen Form wird sie der Literatur eine internationale Dimension hinzufügen, die man dann als Teil des menschlichen Erbes betrachten wird; sie wird zu den bedeutendsten Werken gehören, von denen die Geschichte der Völker und Zivilisationen gekennzeichnet ist. EIN ANDROGYNES GESCHLECHT Seit ihren Anfängen manifestiert sich die Menschheit in Form des männlichen und des weiblichen Geschlechts, als Mann und Frau. Auch heute noch zeigen die beiden Geschlechter sehr unterschiedliche psychische Züge, in dem Sinne, dass es Arten zu denken und zu fühlen gibt, die als eher weiblich oder eher männlich gelten. Männer und Frauen werden sich weiterentwickeln und schließlich im Einklang mit ihren Gedan- ken und Gefühlen leben, die dann aber von eher gemeinsamer Natur sind. Mit anderen Worten wird das, was C.G. Jung als „Animus“ und „Anima“ bezeichnet hat, durch ein androgynes Geschlecht ausgeglichen. Diese Androgynität wird jedoch nicht anatomischer Natur sein; solange wir auf der Erde leben, werden Männer männlich sein und Frauen weiblich. EINE PLANETARE ÖKOLOGIE Nachdem die Menschen die Natur lange Zeit misshandelt haben, wird die Menschheit wieder eine echte Beziehung zu ihr herstel- len und für Ihre Bewahrung arbeiten, zum Wohle heutiger und künftiger Generationen. Die Menschen werden verstanden und verinnerlicht haben, dass die Natur nicht nur ein Meisterwerk der Schöpfung ist, sondern auch die Umgebung, der sie ihr Leben verdanken. Über alle Grenzen hinweg wird die Menschheit zum Schutz der Natur zusammenarbeiten, der zu einer internationalen Angelegenheit wird. Während sie die Natur ehedem kontrollieren und beherrschen wollten, ohne darin wirklich erfolgreich zu sein, werden sie nun danach streben, mit ihr zu kooperieren und Inspiration aus ihren Gesetzen zu ziehen. Mehr noch, sie werden in der Natur die Gegenwart und den Einfluss einer absoluten und transzendenten Intelligenz sehen. EINE UNIVERSALE RELIGION Wir achten die Religionen als das Beste, das sie derzeit den Gläubigen zu bieten haben. Doch werden die heutigen Religio- nen allmählich verschwinden und zu einer Weltreligion führen, welche die esoterischen Prinzipien lehrt, die heutzutage nur allzu wenigen Initiierten bekannt sind. Frei von jeglichem Dog- ma und Sektierertum, wird diese universale Religion in einem umfassenden Verständnis der tiefgründigen Bedeutung der Existenz und einem veredelten Selbstbewusstsein begründet liegen. Sie wird den endgültigen Übergang von der Religiosität zur Spiritualität kennzeichnen, insofern dass bloßer Glaube vom Streben nach Wissen und Weisheit abgelöst wird. Mit anderen Worten, der Wunsch, die göttliche Ordnung in Bezug auf die natürlichen, universalen und spirituellen Gesetze zu verstehen, wird das Bedürfnis ersetzen, an Gott zu glauben, der als Energie-Bewusstsein betrachtet wird, das am Ursprung der Schöpfung steht. Einige werden diese Prophezeiungen als mystischen Eifer und Geschwafel einer Gruppe von Utopisten betrachten. Andere werden sie Pseudo-Visionären und Phantasten zuschreiben. Dann gibt es auch diejenigen, die den Anspruch dieser Pro- phezeiungen in Frage stellen und hoffen, dass sie sich nicht erfüllen werden, weil sie keinen Gefallen finden an der Aussicht auf eine Weltregierung, eine einheitliche Währung, eine univer- sale Religion, etc. Unser Motto ist größtmögliche Toleranz und strikte Unabhängigkeit, und so sei natürlich jedem Einzelnen die Freiheit zugestanden, zu denken, was immer er will. Ge- mäß unserer Tradition erachten wir jedoch die Zeit als reif, die Menschen wissen zu lassen, wie wir uns die Zukunft vorstellen, um vielleicht einen Weg aufzuzeigen, um die Menschheit aus der selbstverschuldeten Sackgasse zu weisen, in die sie durch wiederholte Fehler in ihren politischen, wirtschaftlichen und diplomatischen Entscheidungen geraten ist.

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