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AMORC Magazin 04|2015

47 Woldemar von Uxkull, eigentlich Moritz August Woldemar Graf Uxkull-Gyllenband, wurde 1898 bei Genua geboren, wuchs allerdings in Berlin auf. Er studierte Alte Geschichte in Berlin, Mün- chen und Heidelberg, die er nach Promotion und Habilitation auch als Hochschullehrer unterrich- tete. Zwei Jahre vor seinem Tod erschien 1937 sein hier vorgestelltes Werk, das mittlerweile zu den Klassikern der seriösen Tarot-Literatur gehört. Das Buch entstand nach jahrelangen Studien. Mit viel Einfühlungsvermögen für das antike Ägypten erzählt Uxkull die Geschichte der Einweihung eines Jünglings im Tempel zu Memphis. Der Neophyt wird vom Hohepriester in die ägyptischen Mysteri- en eingeweiht, nach der uralten Überlieferung des Buches Thoth. Ein historisches Buch Thoth scheint es gegeben zu haben, zumindest gibt es Bezüge darauf, u.a. bei Apollonius von Thyana und Raymond Lulle. Ob die 22 Zeichnungen von Leo Sebastian Humer tatsächlich nach einem entsprechenden Bilderzyklus im Einweihungstempel geschaffen wurden, sei dahingestellt. Doch diese 22 Bilder entsprechen in der Geschichte dem Buch Thoth als dem ägyptischen Tarot. Vor der Einweihung hat sich der Neophyt durch Prüfungen als würdig zu erweisen, Prüfungen, die in der Antike noch mehr physischer Natur waren als heute. Damals wie heute beginnt der Weg mit der Läuterung der vier Elemente – Feuer, Wasser, Luft und Erde. Den größten Teil des Buches nehmen Unterricht und Initiation ein, anhand der 22 Wand- gemälde, dem sogenannten Buch Thoth, gleichsam als Etappen der Heldenreise. Sehr anschaulich werden die Beziehungen der „ägyptischen Tarot-Karten“ untereinander dar- gestellt, aber auch die drei im Tarot verborgenen Wege, der Weg des Osiris, der Weg der Isis und der Weg des Horus. Die dem System zugrunde liegende esoterische Mathematik wird beleuchtet, schließlich beruht der symbolisch dargestellte Weg der Bewusstseinsentfaltung des Menschen auf Zahlen, Zahlen, die vom Weg des Helden erzählen. Wie zu allen Zeiten ist das große Ziel der Reise, sich selbst als Geistwesen zu erleben. Die gesam- te Schöpfung, Kosmos und Mensch, sind geistiger Natur; und wer sich der anderen Dimension des eigenen Wesens bewusst wird, dem gelingt die Reintegration in die Kosmische Ordnung als eine lebendige und bewusste Einheit. Und so schreibt Uxkull über die 22 Wandgemälde im Tempel: „Sie enthalten viel mehr als Du heute ahnen kannst.“ Frieder Lauxmann wurde durch zahlreiche le- bendig geschriebene Publikationen bekannt, die sich mit den Themen Philosophie und Denken im weitesten Sinne beschäftigen. In Die Philosophie der Weisheit – Die andere Art zu denken zeigt Lauxmann die Grenzen und Gefahren unserer modernen, völlig veräußer- lichten Denkweise auf, die ausschließlich auf die Ratio gründend dem Machbarkeitswahn und Nützlichkeitszwang unterliegt. Die Suche nach der Weisheit bietet eine positive Alternative für ein sinnerfülltes und kreativ tätiges Leben. Dass die Philosophie ihre Abhängigkeit von der Weis- heit vergessen hat, war ihr größter Sündenfall. Seit ihren Ursprüngen hat sich die Philosophie immer wei- ter von ihrem Ursprung getrennt und wurde zu einer Wissenschaft gelehrter Männer. Diese scheinen bei all ihrer Kopfarbeit das Herz vernachlässigt zu haben. Weisheit recht verstanden ist jedoch kein Reservat gebildeter Menschen, sie erschließt sich allen, die ein offenes Herz haben, sie kann uns nicht nur Freude, sondern auch Kraft und Zuversicht geben. Auf einer Entdeckungsreise durch die Philosophie- geschichte, angefangen bei Salomo, Sokrates und Konfuzius über Rousseau und Beethoven bis Einstein und Stephen Hawking verdeutlicht Lauxmann, dass Weisheit eine verkannte Dimension des Denkens ist, die weit über Wissen und Ratio hinausgeht. Weisheit ohne Wissen allerdings lässt höchstens auf banale Dummheit schließen. Unwissen zeichnet niemanden aus, sinnlos angehäuftes Wissen freilich auch nicht. Der Weise denkt anders, handelt anders, urteilt an- ders, denn Weisheit ist der aufregendste Störfaktor im Bereich menschlichen Denkens. Weisheit regt auf und öffnet den Blick für gesellschaftlich sanktionierte Denkweisen. Nur mit der Weisheit lassen sich die aktuellen Probleme unseres Lebens und unserer Gesellschaft lösen. LESEN, HÖREN, SEHEN – FÜHLEN Verlag Stephanie Nagelschmid, 1996 ISBN 978-3-927913-97-4 175 Seiten | 12,90 Euro Verlag Nymphenburger, 2002 ISBN 978-3-485009-22-5 272 Seiten | 7,99 Euro Die Einweihung im Alten Ägypten Woldemar von Uxkull Die Philosophie der Weisheit - Die andere Art zu denken Frieder Lauxmann

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