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AMORC Beilage Magazin 04|2015

| 15 | genheit zu vergessen oder die Zukunft aus den Augen zu verlieren. Gehen wir nicht am Wesentlichen unse- res Lebens vorbei. Das bedeutet, wirk- lich zu leben. Und es heißt auch, wahr- haftig zu sein. Und das bedeutet es auch, Mystiker zu sein. Aber wie und warum haben wir uns von diesemGrundprinzipentfernt?Wirhaben uns einfach äußerlich und innerlich durch das überwältigen lassen, was man ganz allgemein „die Konsumge- sellschaft“ nennt. Wir sind von ihr ver- sklavt, und um das auszuhalten, knebeln wir unser Bewusstsein und verurteilen die positivste Seite unseres wahren Wesens zum Schweigen. Es steht natürlich außer Frage, die Bedeu- tung des materiellen Aspekts des Lebens zu leugnen. Dieser ist eine Notwendigkeit und eine Realität, der wir uns in jedem Moment stellen müssen. Aber parallel zu dieser ständigen und unvermeidlichen Auseinandersetzung dürfen wir uns nicht vom Sirenen- gesang einlullen lassen, sondern soll- ten der Musik der besonderen Tugenden und Empfindungen lauschen, welche die Nächstenliebe, den Sinn fürs Teilen, Güte, Mut, Loyalität und Gerechtigkeit hervorbringen. Lassen wir uns von der Stille, von tiefem Frieden und innerer Freude durchdringen. Leben wir die Gemein- schaft mit Gott, mit anderen Menschen und mit uns selbst. Lassen wir uns mehr von unserer Intuition leiten, anstatt blind den zuckersüßen, über- treibenden und irreführenden Worten der Werbung zu glauben – und dies in allen Bereichen, ob es sich nun um Wirtschaft, Politik oder Spiritualität handelt. Ein Mystiker wendet das erworbene Wissen an, und er weiß, dass die Intuition der innere Ausdruck seiner selbst ist. Er bleibt auf der Hut und achtet darauf, sich nicht in einer Scheinwelt zu verlieren, die ihn auf eine rastlose und sinnlose Bahn fortreißt und ihn nirgend- wohin führt. Wohin gehen? Was suchen und was finden? Eine Utopie ist in den Augen eines Mystikers keine Illusion. Sie ist ein erreichbares Ziel, eine Suche nach dem Absoluten, eine Hoffnung und ein zum Ausdruck gebrachter Wunsch. Der Text „Die Rosenkreuzer-Utopie“ ist ein perfektes Beispiel dafür. Und wir können mehr tun, als nur zu hoffen. Auch wenn sich diese Utopie in unse- rer gegenwärtigen Inkarnation vielleicht nicht mehr verwirklichen lässt, so kön- nen wir doch in jedem gegenwärtigen Augenblick die in uns liegenden Kräfte in Bewegung setzen, anstatt einfach auf bessere Tage zu warten. Denken wir selbst, seien wir tatkräftig und zeigen wir uns verantwortungsvoll, anstatt Marionetten dekadenter Kräfte zu sein und Spielzeuge einer viel zu materialistischen Gesellschaft. Ein Mystiker zu sein bedeutet auch, seine geistigen Fähigkeiten und seine Schaffenskraft zu trainieren, wenn vielleicht auch nur ungeschickt und un- vollkommen. Treiben wir also die Dinge voran, wie ich gerne zu sagen pflege. Vergessen wir nie, dass jedes Mal, wenn wir einen Schritt nach vorne machen, die gesamte Menschheit diesen Schritt mit uns vollzieht. Durchschreiten wir das wahre Leben, das weder auf unser eigenes Leben beschränkt ist, noch auf die Zeitspanne unserer gegenwärtigen Inkarnation. Durchschreiten wir jenen unendlichen Raum, wo alles mög- lich wird. Im wahren Leben haben wir

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