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AMORC Beilage Magazin 04|2015

| 18 | Menschheit handelt? Standen die Dinge für unsere Vorfahren wirklich besser, war es für sie einfacher? Wird es für unsere Nach- kommen schwieriger? Nichts ist sicher, nichts „steht geschrieben“! Das Schicksal der Menschheit und der Erde, die uns beherbergt, wird seine zyklische Evolution fortsetzen. Es ist heute schwierig vorherzu- sagen, ob die Dinge besser oder schlechter sein werden; was wir aber mit Sicher- heit sagen können, ist, dass sie anders sein werden. Der Mystiker ist sich dessen bewusst und schwelgt daher nicht in Selbst- mitleid. Er beobachtet, analysiert und passt sich an. Er ist bereit, sich selbst in Frage zu stellen.Erunternimmtselbstetwas,packtdie Dinge an und sorgt so für Bewegung und Weiterentwicklung. Er nutzt sein Wissen und seine Energie, um sich in der Gesell- schaft zu entwickeln, ohne einfach alles über sich ergehen zu lassen. Dies bringt uns zurück zum Begriff der Ver- antwortung, den ich bereits angesprochen habe. Diese Art der Verantwortlichkeit und Selbstverantwortung obliegt uns, da wir selbst unsere Entscheidungen zu treffen haben; es wäre ein Fehler, mit der Hilfe der Gesellschaft und der anderer Menschen zu rechnen, um aus unseren Schwierigkeiten herauszukommen. Es ist unerlässlich, die Verantwortung für unsere eigenen Ange- legenheiten zu übernehmen, auch wenn unsere Auffassungen von Brüderlichkeit, Solidarität und Teilen nicht zu vernach- lässigende Pflichten sind. Ein Mystiker bedient sich sehr oft seiner Intuition und strebt danach, in die Zukunft zu schauen, um hinter die Erscheinungen blicken zu können. Er liest im Herzen und in der Seele des Anderen. Ein Mystiker tut alles, um sich über Leid und Verzweiflung zu erheben. Er steigt über die Wolken, um einen Blick auf die Sonne zu erhaschen. Während er sowohl alleine auf eigenen Füßen steht, als auch mit dem großen Ganzen verbunden ist, vergisst er niemals, dass man, um Großartiges zu erreichen, auch die kleinen Dinge gewissenhaft erle- digen muss. Der Mystiker weiß, dass eine gut vollbrachte Aufgabe ein Akt der Liebe und des Dienens ist. Damit jedoch das Dienen seinen vollen Wert entfalten kann, muss es selbstlos sein. Es muss ein hin- gebungsvolles Geschenk an andere sein, ausgeführt mit Freude, und darf nicht als ein großes Opfer empfunden werden. Die Liebe und das Geschenk dürfen nicht mit Leid und Verzicht gleichgesetzt werden, ganz im Gegenteil. Wäre das nämlich der Fall, würde es sich nicht mehr um Liebe handeln, sondern um Masochismus. Das wahre Dienen erzeugt nur gute Gefühle und erwartet nichts im Gegenzug. Der Mystiker tut alles, um die vier Grund- tugenden zu kultivieren und zu pflegen: Verständnis, Dienen, Mitgefühl und Liebe; nur so verdient er es, als Mystiker bezeich- net zu werden. Diese Tugenden fließen alle ineinander, verschmelzen schließlich zu einer vollkommenen Einheit und bilden eine vollständige Ganzheit, die uns dem höhsten Ideal eines wahren Rosenkreuzers näher bringt. Doch der Weg ist lang, der Aufstieg mühsam und mit zahlreichen Prüfungen und ebenso vielen Steinen gepflastert. Willenskraft, Ausdauer und Vertrauen sind drei weitere Tugenden, die wir vorweisen müssen, wenn wir unsere spirituelle Erhebung erreichen wollen. Wir können dies alle gemeinsam tun, unter dem Schutz des heiligen Symbols des Rosenkreuzes und dank all der süßen oder bitteren Erfahrungen, die wir bislang erlebt haben und die wir noch erleben werden. Die Entscheidung liegt bei uns, da wir unseren freien Willen haben. Zusammenfassend und abschließend gebe ich Ihnen hier kurze Antworten auf drei Fragen, die meine Ausführungen betreffen.

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