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AMORC Beilage Magazin 04|2015

| 6 | Wir müssen lernen, unsere Gedanken zu beherrschen, um nicht am Ende die unvermeidliche zerstörerische Wirkung zu erleben, die von negativem Denken herrührt. Der Mystiker ist also ein denkender Mensch, doch genauso ist er auch ein aktiv Handelnder. Er kennt das Ziel seines Lebens genau, und sein Verhalten ist geprägt von Dienen, Großzügigkeit, Verständnis, Toleranz, Mitgefühl und Liebe; und so ist er der Menschheit ein Vorbild. Um ein gutes Beispiel und somit ein positives Zeugnis für die sogenannten „mystischen“ Grund- sätze zu sein, muss ein Mystiker während seines ganzen Lebens in seinem tiefsten Inneren nach Antworten suchen, um jene Eigenschaften zu ergründen, die es zu stärken gilt. Wir sind alle sehr weit von der Vollkommenheit entfernt, aber wir können durch unsere Gesinnung den Weg auf- zeigen – ohne jedoch zu versuchen, das Verhalten anderer Menschen um jeden Preis ändern zu wollen, auch wenn dies manch- mal sehr verlockend erscheint, vor allem, wenn man sieht, wie jemand sich verirrt und einen gefährlichen Weg einschlägt. Als Mystiker zu leben, kann einfach sein. Zunächst genügt es, unter allen Umständen zu sich selbst und zu anderen aufrichtig und ehrlich zu sein. Ehrlich zu sein bedeutet nicht, schroff oder grob daherzureden, auch keinen Mangel an Höflichkeit und Taktgefühl. Es bedeutet, ein getreues Spiegelbild dessen zu sein, was wir wirklich sind, nicht mit den Gefühlen von anderen zu spielen und keine schönen Sonn- tagsreden zu halten, die dem eigenen Verhalten widersprechen. Ebenso wie der Mystiker aus eigenem Antrieb denkt und handelt, so ist er stets verantwortungsvoll. Wenn wir Einsichten und Kenntnisse erlangen, so haben wir die Pflicht, Verantwor- tung zu übernehmen. Verantwortung ist von größter Bedeutung und uner- lässlich. Ein Mystiker kennt die Folgen seines Verhaltens. Er weiß um die tie- fere Bedeutsamkeit und die Tragwei- te seiner Gedanken, Worte und Taten und kennt die Folgen, die sie hervor- bringen. Je weiter er auf seinem Pfad voranschreitet, desto größer wird sein Wirkungsbereich und damit seine Verantwortung. Der Mystiker hat über- haupt keine andere Wahl, als seinen Weg fortzusetzen; ein Anhalten würde lediglich seine Ankunft verzögern, ihm aber nicht den zurückzulegenden Weg ersparen. Dem Mystiker oder angehenden Mys- tiker bleibt also nichts anderes übrig, als härter zu arbeiten und immer be- wusster zu werden. Wer sich nicht be- wusst auf seinen Lebensweg gemacht hat und dessen Gesetzen folgt, kann, wenn er einen Fehler begeht, auf eine gewisse Nachsicht hoffen, vor allem, wenn er dabei seine Lektion gelernt hat. Aber einer, der bewusst vorsätz- lich negativ handelt, setzt sich ernst- haften karmischen Folgen aus. Auch wenn dies letztendlich niemanden von der Vergebung ausschließt, wird den- noch die individuelle Verantwortlich- keit jeweils unterschiedlich bewertet, ebenso die resultierenden Ergebnisse. In Bezug auf Verantwortung und Verständnis ist das Auto ein gutes Beispiel. Es ist ein praktisches und angenehmes Fortbewegungsmittel, kann aber auch Tod und großes Leid verursachen. Dies hängt davon ab, auf welche Weise wir fahren, und darin zeigt sich unser Sinn für Verantwortung. Zum Abschluss dieses zentralen Gedankens der Verantwortung und der persönlichen Verantwortlich-

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