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AMORC Magazin 02|2014

12 MeditationhatimLaufederletztenzwanzig Jahreinden westlichen Gesellschaften einezuvorkaumfür möglichgehaltene Renaissanceerlebt. Wasfrüherinunserer Technologie-orientierten Weltfastschon anrüchigwirkte,scheintzueinemAllheilmit- telmithöchsterAkzeptanzindenmeisten Gesellschaftsschichtenaufgestiegenzusein. MeditationbeimGebetskreis, Meditation imKnast, MeditationanderSchule,beim Sport,imBurnout-Seminarund Meditation aufhöchster Management-Ebenelassen erahnen, wietiefinvielen Menschendie SehnsuchtnacheinemDialogmitdemSelbst, nacheinerHarmonievonKörperundGeist undwohlauchnacheinemZwiegesprächmit demGöttlichenverankertist.Selbstdann, wennmaneigentlich„nur“Stressabbauen, AggressionenloswerdenundÄngstebeherr- schenmöchte. DochvielleichtistdieseZuwendungzur Medi- tationaucheinfachnureineArtUr-Bedürfnis des Menschen–eineTechnikumdieAntwort aufdie MutterallerFragenzufinden:„Wer binich?“ DasmitdemUr-Bedürfnisistübrigensgar nichtsoweithergeholt.DennnebendemGe- bet(alsoeinerdirektenZwiesprachemitdem Göttlichen)undnebenrituellenHandlungen (diejaebenfallszurKommunikationmitdem Übersinnlichendienen)begleitetunsdie Me- ditationbereitsseittausendenJahren. Wenn auchunterverschiedenenBezeichnungenund mithöchstunterschiedlichenPraktiken… LEHRENAUSGRAUERVORZEIT DasBedürfnisdes MenschennachEinkehr istwahrscheinlichsoaltwiediemenschliche Spiritualitätalssolche.Schondiefrühesten NaturvölkerhabenwohlrudimentäreFormen meditativerPraktikengeübt–wennesüber- haupteinequalitativeBewertungodereine Gewichtunginnerhalbderverschiedenen Meditationstechnikengebendarf.Tatsache ist,dassuraltemündlicheÜberlieferungen aus welchenKulturformenauchimmer, Anleitungenzur Meditationenthielten;ent- sprechendisteineFormder Meditationauch häufigwichtigerBestandteilfrüher,zumeist spirituelleroderreligiöserSchriften. MEDITIERENHEISST AUFWACHEN.JETZT! Soerstaunteswenig,dassindenältesten, religiösenTexten–denindischenVeden, späterdenUpanishaden–bereitsum1.000 v.Ch.mitDhyanameditativeZuständeder Versenkungbeschriebenwerden,diewenige JahrhundertespäterimRaja-YogaalsVorstu- fezumSamadhi,demhöchstenspirituellen Glück,einenelementarenPlatzeinnehmen. DieseFormender MeditationwurdenimPrin- zipbisheutebeibehalten,weiterebekannte Meditationspraktikenwieetwaimjapanischen ZenoderimchinesischenDhanlassensich eindeutigaufdieseUrformenzurückführen. MehralszweiJahrtausendespäter,im europäischen Mittelalter,werdeninvielen christlichenKlösterndie„gegenstandsfreie Anschauung“meditatiogelehrt,aberauch andere Meditationsformenwielectio(auf- merksameLesung)undcontemplatio(ge- genständlicheBetrachtung)ausgeübt.Alle dreiFormender Meditationspraxiswarenim klösterlichenLebenwohlgängig,drangen abernicht–wiedamalsetwainAsiendurch- ausüblich–biszumspirituellinteressierten oderebenreligiösen Menschenaußerhalbder Klostermauerndurch. Dieser meditativeZugangbliebeherden Mystikern des Mittelalters vorbehalten. Ganzoffenbarvondenfrühenöstlichen Meditationsformenbeeinflusst,solltenmit deren Meditationspraktiken„dasDenkenund derVerstandzurRuhekommen“oder„eine StilleinKörperundGeisterzeugtwerden“– ziemlichgenaudieAnweisungen,dieinden indischenVedenseitjehergegebenwerden. Eswarenübrigensihre„lästerlichenPraktiken derEinkehr“,diespäterfürdiekatholische InquisitionGrundgenugwaren,viele Mystiker zuverfolgenundzuermorden. Dochwasist Meditationeigentlich?Istes wirklich„nur“diesesAbschaltenvonder Außenwelt,eine„Einkehr“insInnere?Ist MeditationlediglicheinSubstantivfürdie BeruhigungderSinne? VERBRINGEJEDENTAGEINIGE ZEIT MITDIRSELBST Feststeht,dasssichbereitsvieleander BeschreibungeinesmeditativenZustandes versuchthaben.Undvielleichtdabeisogar denberühmtenNagelaufdenKopftrafen –zumindestwasihreureigeneEmpfindung währendder Meditationanbelangt. Womit wirbeimSchlüsselfürdenZugangzur Medi- tationangelangtwären: Meditationistalles undnichts,injedemFallaberindividuellund kannpersenuraufden Meditierendenselbst bezogenwerden.DabeiistesinersterLinie wichtig,zwischender MeditationalsTechnik undErfahrungen,dieunsdie Meditationerst ermöglicht,zuunterscheiden.Sosprechen vielespirituelleTexteeinerseitsvoneinem „Zustandder Meditation“– wieetwaim Buddhismus–währendanderedie Medita- tionlediglichalseinGefährtbenutzen,umin diesenZustandzugelangen. ÜBUNGODERZUSTAND? Docheinerlei,ob„Transportmittel“oder tatsächlichtiefgeistigerZustand,seitJahr- tausendenversuchensich Meditierendeinder Beschreibungihrer Meditationserlebnisseund sindnurseltenzufriedenmitdemResultat. ZwarsinddieunmittelbarenAuswirkungen der MeditationaufdasLebendeshäufig Meditierendenzumeistdeutlich–gelassene Lebensweise,weitgehendangst-undstress- SeitUrzeitenistdie MeditationnahezuallenVölkerndieser Welteinelementa- resBedürfnisundeinwichtigerPfeilerihrerjeweiligenspirituellenPraxis,seit jeheristdieEinkehrinsSelbst,dieZwiesprache mitGottoderdieKonzentration aufdaselementar Wichtige,daswirksamsteInstrumentfürdieEntfaltungder Persönlichkeit.UndderSeele. IMBLICKFELD

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