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AMORC Magazin 02|2014

42 AUSKLANG MeditationimAlltag?Dabreitensichvor deminnerenAugevieler Medienkonsu- menten„abgesoftete“Bildwelten-so- zusageninCinemascope-vonnettanzu- schauendenDamenaus,dieinaufrechter Sitzpositiondaheimzwischentobenden Kindern,gerneauchimvollbesetzten GroßraumbüroaufdemSchreibtischim Lotussitzkontemplativ-meditativ mitge- schlossenenAugennachinnenschauen. WahlweisewirdhäufigderältereHerr mit mildemLächeln-umrahmtvomsilbernen Vollbart-projiziert,der weisevorsich hinstiertundsoetwaswieeineEinkehr insInnereversinnbildlicht. Wirallewissen,dassdie- seBildermeilenweitvon derWahrheitentferntsind. Eine MeditationimAlltagbeimFriseur oderwoauchimmerkannesnichtgeben, bedeutetMeditationdocheineArtRückzug ausdemAlltag.Vielmehrgehtesumeine BerührungderkosmischenEbene,dienur durcheineErhebungdesBewusstseinszu erreichenist.Unddochhatdie Meditation einenBezugzumAlltag,schließlichgiltes, dasinder MeditationErfahrenezunächst mitdemäußerenBewusstseinzuprüfen unddannumzusetzen,imalltäglichenLe- bensozusagen.IndiesemSinnehatdieMe- ditationselbstverständlichAuswirkungen, aufunsereGesundheit,unsereGemütsver- fassungundebenauchaufunserVerhalten imAlltag,dasdurchhöhereEinsichtenaus der Meditationgeprägtwird. EinBeispiel?NeulichimZoo.DerBesuch mitdemPatenkindbeinhaltetlogischer- weiseauchdenBlickindenAffenkäfig. Dortwieimmergeschäftigebishektische Stimmung. Weiterhinteneinbesonders aufgeregterAffe,deresirgendwiegeschafft hat,sichinderLeine,andereineAutorei- fenschaukelhängt,zuverheddern.Nichts Schlimmes,aberdasTieristin misslicher Lage,schreit,krakeelt,erregtersteMitleid- bekundungenbeidenanderenZuschauern. DerAffezappeltimmerdoller,springt,hüpft aufdemReifenaufundnieder–seineHand inderSchlaufemussmittlerweileziemlich schmerzen.DieBewegungendesAffen werdenimmerverzweifelter,bisendlich ein WärterdurcheinehintereFalltürinden Käfigkrabbeltundden„Gefesselten“aus seiner misslichenLagebefreit. Und was machtdasTier?Stattfortzu- rennenbleibtesstursitzen,direktneben demOrtseines Malheurs;soalsseinichts geschehen,symbolisiertesdieRuheund GelassenheitinPerson. GanzfürsorglicherPate mitspirituellem Ansprucherkläreichmeinemzehnjährigen BegleiterdiebuddhistischeParabelvom Affen–derdenGeistsymbolisiert–undder erst„inFreiheit“zurtotalenRuhegelangen kann.MeditationimSinnevonFreiheitund Loslassen,dienurmiteinemruhigenGeist möglichwird. Meinkleiner Begleiterschweigtdazu, scheintaberverstandenzuhaben.Beim Eisessenholterdann mitautomatischer BewegungseinHandyhervorunddaddelt zwei Minutendaraufherum.Dannschaut erplötzlichnachdenklichaufundlässt verschämtgrinsenddasTelefoninseine Taschezurückgleiten. AlswiramSpielplatzvorbeischlendern, beobachtenwirkurzzweiKinder,diesich umeinenBallstreiten,obwohleinzweiter direktnebenihnenliegt. MeinPatenkind lächelt michirgendwiewissendan. Undalsich michkurzdaraufüber mein Autoärgere,dasunsnachHausebringen sollundeinfachnichtanspringenwill… lacht meinkleiner,schlauerBegleiterlaut auf. DieKunstdesLoslassenskanninvielen Situationengeübtwerden.Sieistdererste SchrittzurFreiheit. DieRedaktion DienächsteAusgabedes AMORC-Magazinserscheint imSeptember2014. Titelthema: MystikundSpiritualität Meinungen Anregungen,FragenoderKritik? Wirlegen WertaufIhre Meinung. NehmenSieKontakt mitunsauf: info@amorc.de www.amorc.de

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