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AMORC Magazin 04|2015

39 und wahrt die Heiligkeit und die Kraft der eigenen spirituellen Erfahrungen. Wenn wir anfangen, damit anzugeben, dann nähren wir den Hunger unseres äußeren Selbst und wir werden von unserem höheren Ziel abgelenkt; die konzentrierte Kraft zur Ver- wirklichung zerfließt. Schließlich bewirken wir nichts aus uns selbst. Unser Ziel besteht darin, als selbstbewusster Lenker die von oben kommenden Kräfte in den unteren Gar- ten des Unterbewusstseins und der Natur zu lenken. Das Schweigen entspricht der Verwirklichung. Alles Erforderliche wurde bereits getan. In unserem Garten wurden die Samen gelegt, diese wurden genährt und gewärmt und wachsen nun von selbst. Die Früchte unseres Gartens wachsen und reifen von selbst im Schweigen. Richten wir uns also voller Vertrauen auf das Kommende aus und arbeiten daran. Dies tun wir, indem wir in unserem Garten mit unseren Werkzeugen für gute Bedingungen sorgen und nicht durch das tägliche Ausgra- ben der Samen, um nach deren Wachstum zu sehen. Solange wir mit unserem Inneren abgestimmt bleiben und uns in Harmonie mit dem Kosmos befinden, werden auch scheinbare Rückschläge uns lediglich stär- ken, um die Kräfte zur Verfügung zu haben, die zum Beschreiten unseres Weges erfor- derlich sind. Dieser Weg beginnt mit dem Magier. „Und plötzlich weißt du: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen.“ Meister Eckhart So entspricht der Magier der ersten Stufe der Bewusstwerdung nach dem Heraus- treten aus dem Narren, dem Beginn der Schöpfung. Die dem Magier zugeordnete hebräische Letter Beth bedeutet ‘Haus‘ und gilt als Symbol für die Schöpfung. Nicht von ungefähr beginnt der Schöpfungsbericht der Genesis mit diesem zweiten der hebräischen Buchstaben und verweist durch dessen Zahlenwert auf die Dualität der Schöpfung. Der Narr brachte den Magier hervor, dieser baut das Gebäude der Schöpfung. Auf der Ebene des Menschen wird das Haus der Persönlichkeit gebaut, der Tempel des Geistes wird errichtet. Daher spricht man von den vier Säulen des Tempels als den vier Werkzeugen des Magiers. In uns selbst liegen alle kosmischen Kräfte verborgen und warten auf Verlebendigung und bewusste Lenkung. Im äußeren Bild verbirgt sich das Unsichtbare, das innere Wesen; es umfasst das Bewusste und das Unbewusste. Neu beginnen… Wo die reinen Quellen rinnen, ist das ew’ge Neubeginnen! Unsre Tage sind verloren, wenn wir nicht wie neugeboren alte Vorurteile lassen, höhere Entschlüsse fassen, neuen Weg zu Menschen finden, enger uns mit Gott verbinden, andre zu der Quelle führen, bis auch sie den Aufschwung spüren und das Wasser weiterreichen… Solches Glück ist ohnegleichen, eint den Himmel mit der Erde, mit dem Schöpferwort ”Es werde!” Wo die reinen Quellen rinnen, ist das ew’ge Neubeginnen! Ephides In diesem Sinne nehmen wir die vier magischen Werkzeuge als ein Bild und Gleichnis der Natur und unseres Selbst, das uns aufzeigt, von welchen Kräften wir umgeben sind, Kräfte, die auch in uns selbst walten und wirksam sind. Alles was in dieser Schöpfung vorhanden ist, wird von ein und derselben Kraft in verschiedenen Erscheinungsformen gelenkt. „Aller Anfang ist hingeordnet auf Vollendung.“ Thomas von Aquin Als Lenker kosmischer Kräfte versinnbildlicht der Magier den gereiften Menschen, der mithilft am Großen Werk und die Entfaltung alles Bestehenden bis zur Vollkommenheit führt. Ziel der Heldenreise des Magiers ist die Tarot-Karte mit der Bezeichnung „Die Welt“ in der Bedeutung von freudiger Heimkehr in den kosmischen Reigen. So steht die dieser letzten Karte zugeordnete hebräische Letter Tav für Siegel und Zeugnis der Erfüllung des Großen Werkes der Befreiung des Menschen. UNVERBLÜMT

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